5 x knallhartes Angeberwissen zum Tag der Country-Musik!

Banjo, Gitarre, Fidel, Mundharmonika, Mandoline: Der 4. Juli und der 17. September stehen ganz im Zeichen der Country-Musik – vor allem in den USA, wo die Musikrichtung in den 1920er Jahren entstand.

Am 4. Juli wird seit den 1950er Jahren der Amerikanische Tag der Country-Musik gefeiert. Seit 2003 gibt es zusätzlich auch noch den Internationalen Tag der Country-Musik, der auf den 17. September fällt, den Geburtstag des Country-Musikers und Songwriters Hank Williams.

Charakteristisch für den Country-Sound sind die verschiedenen Elemente traditioneller Volksmusik, die die europäischen Zuwanderer mit in ihre neue Heimat USA brachten. Eine große Rolle spielten hier vor allem die Iren sowie die Engländer. Stilrichtungen der Country-Musik sind zum Beispiel Bluegrass, Honky Tonk oder der Nashville Sound.

1. Singender und jodelnder Bremser

Einer der ersten großen Stars der Country-Musik war der Musiker James Charles „Jimmie“ Rodgers. Seinen Spitznamen „Singing Brakeman“ verdankte er dem Umstand, dass er als sogenannter Bremser bei der Eisenbahn arbeitete.

Bremser waren, bevor automatische Bremssysteme eingeführt wurden, dafür verantwortlich, Eisenbahnzüge von Hand mittels einer Handkurbel abzubremsen. Der Beruf des Bremsers galt als extrem hart.

Jimmie Rodgers war einer der ersten Interpreten, die Jodler in amerikanische Volksmusik einbanden. Der Song „Waiting for a Train“ ist einer der größten Klassiker des Blue Yodeling.

 

2. Tatsächlich blaues Gras

Bluegrass ist eine bedeutende Stilrichtung der Country-Musik und entwickelte sich ab Ende der 1930er Jahre bis heute zu einer der wesentlichsten US-amerikanischen Volksmusikrichtungen.

Der Begriff „Bluegrass Music“ wurde ab Mitte der 1940er Jahre von Radio-DJs für einen bestimmten Sound verwendet, der von dem Musiker Bill Monroe geprägt war und der wiederum eine Band namens „Bill Monroe and his Blue Grass Boys“ hatte. Bill Monroe hatte Ende der 1930er Jahre mit unterschiedlichen musikalischen Stilmitteln experimentiert und formte den Bluegrass-Sound entscheidend mit.

Die „Blue Grass Boys“ benannte Monroe nach seinem Heimatstaat Kentucky, der auch als „Bluegrass State“ bezeichnet wurde, weil dort aufgrund des nährstoffreichen Bodens ein farblich markantes, blau-grünliches Gras verbreitet war. Das Banjo ist unverzichtbarer Bestandteil von Bluegrass-Musik.

3. Dueling Banjos

Das berühmte Bluegrass-Instrumentalstück „Dueling Banjos“ wurde Anfang der 1970er Jahre für den US-Kinofilm „Deliverance“ arrangiert, war aber bereits in den 1950er Jahren komponiert worden. Der Song war unglaublich erfolgreich, auch in den Charts vertreten und gewann 1974 den Grammy Award als bestes Country-Instrumentalstück.

Der Schauspieler, der im Film den virtuosen Banjospieler Lonnie spielt, konnte selber tatsächlich kein Banjo spielen, sodass ein Musiker engagiert wurde, um die Bewegungen der linken Hand beim Banjospiel zu mimen. Der Song, der im Film zu hören ist, wurde allerdings sowieso nicht „live“ gespielt, sondern die Studioaufnahme wurde in den Film eingespielt. Wer mit dem Banjospiel vertraut ist und sich die Szene aufmerksam anschaut, kann sehen, dass die Handbewegungen nicht wirklich zur Musik passen und wird bemerken, dass der Sound des im Film verwendeten Open-Back-Instrumentes nicht den Klang aus der Studioaufnahme erzeugen könnte, denn für diese wurde ein Resonator-Banjo gespielt.

 

4. Bis zum bitteren Ende

Nochmal Jimmie Rodgers: Zwei Tage, bevor der Country-Star nach einer schweren Krankheit starb, spielte er im Studio noch zwölf Songs ein.

Da Rodgers durch seine Krankheit extrem geschwächt war, wurde für die Zeit der Aufnahmen im Studio ein Bett aufgebaut und eine Krankenschwester war anwesend. Jimmie Rodgers wurde nur 35 Jahre alt und war nur wenige Jahre als Musiker erfolgreich gewesen, dennoch ist sein extrem großer Einfluss auf nachfolgende Country-Musiker unbestritten.

Bob Dylan äußerte einmal über Jimmie Rodgers: „The most inspiring type of entertainer for me has always been somebody like Jimmie Rodgers, somebody who could do it alone and was totally original. He was combining elements of blues and hillbilly sounds before anyone else had thought of it.”

5. Lastwagen-Parkplatz

Ab etwa Mitte der 1970er Jahre gab es zunehmend deutschsprachige Interpreten, die die Popularität der Country-Musik in den Staaten für sich nutzen wollten und begannen, den musikalischen Stil und die Texte aufs deutsche Publikum umzustricken.

Elemente wunderlicher Fernfahrer-Romantik und eingedeutschter Western-Style-Manie wurden in Szene gesetzt und ein bunter Blumenstrauß bizarrer Country-Schlager trat seinen Siegeszug in Eckkneipen und deutschen Wohnzimmern an.

 

 

Quellen/Bilder:

http://www.bobdylanroots.com/rodgers.html
http://www.kleiner-kalender.de/event/nationaltag-der-country-musik/87720.html
http://www.schuettekeller.de/bluegrass07/Bluegrass-Geschichte.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Beim_Sterben_ist_jeder_der_Erste
https://de.wikipedia.org/wiki/Bluegrass
https://de.wikipedia.org/wiki/Bremser_(Eisenbahn)
https://de.wikipedia.org/wiki/Country-Musik
https://de.wikipedia.org/wiki/Hank_Williams
https://de.wikipedia.org/wiki/Jimmie_Rodgers_%28Countrymusiker%29
https://de.wikipedia.org/wiki/Waiting_for_a_Train
https://en.wikipedia.org/wiki/Dueling_Banjos
https://www.kuriose-feiertage.de/international-country-music-day/
https://www.kuriose-feiertage.de/tag-der-country-musik-usa/
https://pixabay.com/de/banjo-musiker-instrument-ton-509600/

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Von Jutta Kuehl

Jutta Kühl, PR und Texterin bei Musikhaus Kirstein GmbH.